Joshua Redman – Elastic
Eigentlich ist er mit seinen 33 Jahren noch viel zu jung, um Versprechungen abzugeben, die er dann tatsächlich auch halten kann. Seit Joshua Redman von seinem größten Fan Pat Metheny auf den Jazz-Olymp geholt wurde, konserviert er am Saxofon seinen Ruf als musikalischer Kulinariker. Als einer, der keine graduellen Unterschiede macht zwischen traditionellen Bop-Handwerk und Pop-Melodien. Dass man sich an Redman dabei kaum satthören kann, obwohl er manchmal gefährlich nah ins Kenny G.-Gesäusel abzurutschen droht, steht eben für eine neue Leichtigkeit des Niveaus. Und auf dieser Spur bewegt sich Redman auch mit seinem frisch gegründeten Trio Elastic. Wobei neben seinem alten Spezi, dem federleicht agierenden Starkstrom-Drummer Brian Blade der New Yorker Sam Yahel an der Hammond Orgel und den Fender Rhodes Platz genommen hat. Das ist eine Kombination, die für saftigen, funky Jazz-Groove steht, für stromlinienförmige Dynamik und eingängige Harmonien. Auf unbekanntes Terrain wagt sich da freilich niemand – auch wenn in so mancher musikalischen Schatzkiste gewühlt wurde (Miles Davis, Chick Coreas Return To Forever-Projekt). Aber das sind eigentlich nur musikhistorische Marginalien, um damit den Jam-Charakter von ELASTIC anzukurbeln, den Redman & Co. abgeklärt meistern. An den subversiven Kaugummi-Jazz von Medeski, Martin & Wood, die schließlich den ganzen Hype um die Hammond Orgel erst losgetreten haben, kommt ELASTIC zwar nicht ganz heran, doch Joshua Redman ist ja erst 33 Jahre und ELASTIC ein paar Tage alt.
www.joshuaredman.com
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