Just For Fun

Im Museum der eigenen Irrtümer

Tapete/Indigo (VÖ: 15.10.)

Diskurs-Pop, der hinterm Deich gemütlich spazieren geht.

Dem Vernehmen nach treffen sich Johannes Rögner und Kevin Hamann gern in Nordfriesland, um dort am Deich entlang zu wandern. Okay, das erklärt, warum die Rhythmen auf IM MUSEUM DER EIGENEN IRRTÜMER, dem zweiten gemeinsamen Album der sonst bei ClickClickDecker bzw. Frittenbude beschäftigten Musiker als Just For Fun, stets im Spaziertempo daherkommen. Auch wenn die Geschwindigkeit scheinbar anzieht wie in „Alles wegrenovieren“, oder es irgendwie experimentell wird wie in „Volkspaaark“, bleibt es doch immer gemütlich, und selbst wenn ein Song wie „Sommerfest“ als Punkrock ansetzt, geht ihm schnell die Luft aus. Oder wenn in „Gutenmorgenmonster“ gerappt wird, scheint da jemand gleich einzuschlafen, denn „egal was kommt, egal was ist“.

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Oh ja, die rhythmische Antriebslosigkeit setzt sich fort im Inhaltlichen, denn über ihren stets sehr geschmackvoll instrumentierten, mit Trompeten und Xylophon, lustigen Sounds und schluffigen Gitarren ausstaffierten Arrangements schlüpfen die beiden in lauter Figuren, die man sonst aus Start-ups oder der Elternvertretung oder vom Nebentisch in der Kneipe kennt, weil einem das selbstzentrierte Gelaber auf die Nerven geht. Denn es stimmt ja: „Auch wer immer weg rennt, kommt irgendwo an.“ Ob das jetzt Selbstdiagnose ist oder Karikatur, wird nicht ganz klar, also nennen wir es künstlerische Auseinandersetzung mit einer Generation, und am Ende gehen Just For Fun dann mit dem Hund raus. Auch schön.

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