K. Flay

Life As A Dog

Humming Records/Rough Trade VÖ: 21.08.2015

Ein neuer, hell leuchtender Stern am Elektronik-HipHop-Firmament.

Auch in den Zeiten des Internets dauert es manchmal noch erstaunlich lange, bis sich eine musikalische Sensation wie K. Flay auch außerhalb der USA herumspricht.

Die 1985 geborene Rapperin und Produzentin aus Wilmette in Illinois hatte sich vor Jahren nach erfolgreichen Mixtapes und EPs sowie Remixen für die Beastie Boys und Danny Brown an ein Major-Label gebunden. Mit dem altbekannten, leidigen Ergebnis: die große Firma konnte mit der künstlerischen Vision ihres Schützlings nichts anfangen. So beendete man Ende 2013 die Zusammenarbeit und Kristine Flaherty alias K. Flay konnte dank der Unterstützung der Crowdfunding-Plattform PledgeMusic erst richtig durchstarten.

Ihr in den USA vor über einem Jahr veröffent­lichtes Debütalbum ist, egal aus welchem Blickwinkel es man auch betrachtet, eine kleine Sensation. Wenn das Wort Indie-HipHop aus vielen nachvollziehbaren Gründen nicht so einen schlechten Ruf genießen würde, für LIFE AS A DOG würde es perfekt passen. Mit welcher Lässigkeit die 30-Jährige, temporär unterstützt von den Produzenten Billboard (Robyn, Britney Spears), Justyn Pilbrow (The Neighbourhood) und Sam Spiegel (Maroon 5, N.A.S.A.) in Songs wie „Make Me Fade“ oder „Can’t Sleep“ schleppende HipHop-Beats mit unwiderstehlichen Popmelodien und Elektronikklängen verbindet, verdient ein Sonderlob. Gepaart mit ihren oft entwaffnend ehrlichen Texten („I’m sucking on a bottle of Jim Beam, wishing it was you“), in manchen Momenten auch herrlich wütenden, ergibt das eine über weite Strecken unschlagbare Mixtur. Und dem gewollten Lo-Fi-Charme von Songs wie „Fever“ kann man sich sowieso nur schwer entziehen.