Karo

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Normoton/Alive

Slowcore-Songwriting aus der fränkischen Provinz: Karo ist immer dann am besten, wenn’s etwas lauter wird.

„You are the fire. You are the fire“, singt Karo in „My Empire“, dem zweiten Song dieses Albums, während im Hintergrund ein Höllengewitter aufzieht, das dann ein paar Minuten lang bleibt, quasi intensiv abregnet: Wo die Songwriterin auf ihrem Debütalbum Sing Out, Heart noch als Chanteuse durchging, hat sie damit die Richtung nicht unbedingt verändert, wohl aber erweitert. Ihr verschlafener Langsam-Rock wurde mit einfachsten Mitteln (der ehemalige Tresorraum der Würzburger Post, ein Mikrofon) aufgenommen. Es hallt also, bleibt im Unklaren, ist nah am, pardon, Post-Rock. Das geht gut auf, zum Beispiel bei der Chris-Isaak-Coverversion „Wicked Game“, in der ihre Gitarre einen traurigen Twang spielt, oder in „Low Once Saved My Life“: Im Hintergrund pumpt die Hammondorgel, das Schlagzeug wechselt das Tempo störrisch wie ein alter Esel, und die Gitarre tönt so laut, dass man nur vermuten kann, was das mit der Lebensrettung durch Alan Sparhawk und seine Mannen und Frauen  auf sich hat. Ist ja auch nicht so wichtig, wichtig ist: Dieser Platte nimmt man jede Note, jeden Ton ab.