Kevin Coyne – Let’s Ha Ve A Party
Kevin Coyne führt völlig zu Unrecht ein Schattendasein im Rock-Geschehen, er ist nämlich einer der stärksten Rock-Sänger und -Schreiber überhaupt. Wenn es je „weißen“ Blues gegeben hat, dann von ihm. Dieses Album ist besonders geeignet, ihn einem breiteren Kreis zugänglich zu machen. Es ist fast so etwas wie „The Best Of Kevin Coyne“, vier Titel darauf stammen von den drei davor erschienenen Coyne-Platten. Die Auswahl der einzelnen Songs ist ausgezeichnet, „Marlene“ etwa ist ein Titel in bester Van Morrison-Tradition, und Conyes Version des Uralt-Rockers „Let’s Have A Party“ ist mir lieber als das Original. Conye ist ein rein emotioneller Sänger, Technik hat er kaum nötig, seine Rock-Balladen brüllt, heult und krächzt er, wie Joe Cocker es in seinen besten Momenten tat. Was Coyne an Stimmungen und Gefühlen ausdrücken will, bewerkstelligt er allein mit Hilfe seiner Whisky-Stimme, die er derart variationsreich einsetzt, daß es einen packt. Da kommt es echt „rüber“. Leider gibt das Cover wieder einmal keinerlei Auskunft über die Begleitmusiker, die ebenso uneingeschränktes Lob verdienen. Sie fügen sich völlig organisch in Coynes Rockkonzept, wenn er überhaupt eins hat. Ich glaube, sie legen einfach los – und das ist gut so.
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