Kevin Morby

City Music

Dead Oceans/Cargo (VÖ: 16.6.)

Den folkigen Klängen des Vorgängers lässt der Indie-Barde nun ein Stadt-Album folgen.

Die schönste Ode an die Großstadt sang natürlich einst ­Petula Clark: „When you’re alone and life is making you lonely, you can always go downtown.“ Kevin Morby aus Kansas City hat das nun überprüft.

Vor einem Jahr erlangte er mit seinem dritten Album SINGING SAW Bekanntheit. Die Platte war eine Reminiszenz an den Folk der 70er-Jahre, einige sahen in Morby gar einen jungen Bob Dylan – eigentlich eine Geringschätzung jedes Talents, wenn man bedenkt wie viele Songwriter bereits mit diesem Titel geadelt und gleichzeitig abgeschrieben wurden. Morby kann aber mehr, als Dylan nachzueifern.

Die ersten Songs seiner neuen Platte CITY MUSIC entstanden bereits während der Arbeit an SINGING SAW. Sie sollten anders klingen, städtischer. Morby zog nach Los Angeles, wo er niemanden kannte, ließ sich von der Einsamkeit in der Metropole inspirieren: „Ain’t got a friend in a world like this.“ Er singt müde und im Zeitlupentempo, so wie Lou Reed auf dem Debüt von Velvet Underground, der besten „City Music“ von allen. Instrumente rauschen in die Lieder, verblassen wieder wie flüchtige Gedanken. Und Morby formuliert Petula Clarks Zeilen um in eine neue, ambivalentere Liebeserklärung. „I can’t wait for the sun to go down, tired of squinting at this godawful town … I love her, yeah, I do.“

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