Kitsuné Maison Compilation 8

Seit vier Jahren preisen alle paar Monate ja nicht nur der ME, sondern auch viele andere Poppostillen und Blogs den hohen Unterhaltungswert der Kitsuné-Maison-Reihe und vor allem die gute Spürnase, die die Labelbetreiber beim Entdecken neuer Hits und Namen beweisen. Aber wird das nicht auch einmal langweilig? Müssen Trends nicht zwingend in stetiger Fluktuation den Absender wechseln, um als heiß gehandelt zu werden? Das ja. Aber Kitsune ist ja auch nicht der Absender, sondern der Selektor und Überbringer der fröhlichen Botschaften für Clubs und Jugendzimmer.

ie Songs und die Singles, die das Pariser Label in der halben Welt einsammelt und veröffentlicht, hopsen so unberechenbar wie unbeschwert zwischen Pop, Indie und Elektronik hin und her, dass der Kitsuné-Sound auf absehbare Zeit nicht langweilig werden kann. Weil es diesen Kitsuné-Sound eigentlich nicht gibt – bzw. geht es dem Label wohl dann erst an den Kragen, wenn der Synthesizer vielleicht wieder komplett ausgemustert wird aus dem angesagten Rock und dem Pop.

Bis dahin wollen wir uns an Brooklyner Postpunk-/Beach-Boys-Träumereien gütlich tun —- The Drums und „Let’s Go Surfing“ sei Dank! Und wir wollen mit dem Berliner Produzenten Moritz Friedrich mit dem Alias Siriusmo das komplette Parkett seiner Kosmosdisco ausmessen („High Together“). Wir wollen all die Niedlichkeit von versponnenen Synthiezwergen – wie die finnischen Le Corps Mince de Francoise und die japanischen AMWE welche sind – in uns fahren lassen und obendrein die eher bollerwütigeren Effekträdchendreher Heartsrevolution aus New York, die zur Impertinenz neigenden Sequencerteilchenbeschleuniger Slagsmälsklubben aus Schweden und den im „Harvard Bass Remix“ noch dreisteren Clubhit „Maximus“ vom belgischen Schirmmützenträger Beni.

Und wollen wir uns anhand der gelungenen Auftritte von Hoffnungsträgern wie Chew Lips („Salt Air“ im „Alex Kapranos Remix“) und Delphic sogar fragen, ob die vielleicht sogar richtig interessante Alben hinbekommen könnten? Nein, das geht dann doch zu weit. Dies hier ist für den Moment der beste Auftrittsort für sie alle: „Kitsuné Maison“ – drei bis fünfeinhalb Minuten lang.

www.kitsune.fr