Klaus Lage Band – Heiße Spuren
Klaus Lage mag als Mensch sympathisch sein; ich kenne ihn nicht und kann nur musikalisch urteilen. Und da ist er mir gar nicht sympathisch. Die gesangliche Interpretation seiner selbstgeschriebenen Geschichten ist höflich gesagt- von einer kaum existierenden Dynamik gekennzeichnet. Teilweise gute Songs bleiben durch eine farblose Präsentation auf der Strecke, Lage leiert seine Melodien mit aufreizender Monotonie herunter. (Man höre etwa die Ballade „Stille Wasser“ und vergleiche anschließend mit Rod Stewarts „People Get Ready.) Die einzig positiven Spuren im Vinyl hinterläßt Produzent Wolf Maahn, der sein Handwerk immer besser beherrscht. Er macht die Platte hörenswert…, solange der Hauptakteur schweigt.
Wirklich schlimm wird’s bei den Texten, die sensationelle lyrische Qualitäten aufblitzen lassen: „Ich glaub, mein Bett war eine Geisterbahn außer Betrieb, und ich war der Geist, der alleine hier übrig blieb die Tür geht auf, und du stehst auf einmal da, und bist gut drauf, und ich krieg gar nix mehr klar!“ Zu allem Überdruß werfen die Verbrecher-Fotos auf dem Innen-Cover neuerlich die Frage auf; Warum sehen die meisten Pop-Musiker, die im Großraum Köln ihrer Arbeit nachgehen, immer wie ihre Roadiesaus?
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