Klee – Unverwundbar

Mal sehen, was haben wir hier? Elektropop mit zarter Mädchenstimme. Sinnliche deutsche Texte. Sphärischer Liebreiz. Das alles zusammen ist, nun ja, wohl ziemlich zeitgemäß. Aber nach Paula, 2raumwohnung, Quarks etc. vergeben wir hierfür nicht unbedingt noch den goldenen „Achtung, neu!“-Aufkleber. Aufregender sind da schon die Wurzeln von Klee. Ansässig in Köln, waren die drei Musiker früher nämlich auch schon eine Band und fabrizierten unter dem Namen Rallye passablen Pop. Bei einem schlimmen Autounfall blieben zwar die Bandmitglieder am Leben, aber die Band selbst starb. 2001 wurde sie dann als Klee wiedergeboren und servierte mit dem charmanten „Erinner dich“ auch gleich ein Häppchen, das John Peel mit dem Finger schnippen ließ. Jetzt nachgeschoben also Unverwundbar – das überdurchschnittlich gelungene Klee-Debüt. Weder die elektronischen Geplänkel noch Text oder Stimme von Sängerin Suzie beanspruchen dabei zu

viel Aufmerksamkeit. Alles fügt sich zu einer sachten Melange der Lounge-Zufriedenheit. Gelassen bastelt die Band an Puppenhäusern und Sandburgen für ihre Melodien, reizend und ohne Ewigkeitsanspruch. Dabei verlieren sich manche Songs in einer freundlichen Langeweile, von den meisten aber bleiben allerliebste Pastelltupfer im Kopf. Schön fettreduziert klingt diese Platte, gerade richtig, um dazu hitzelahm auf einer Terrasse ins Nichts zu gucken.

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