Korn – Follow The Leader
Ihr letztes Epos LIFE IS PEACHY erreichte Platin,die Band selbst genießt Kultstatus. Korn aus Bakersfield, Kalifornien, vereinen Metal, Rap, Industrial und 80er Jahre Pop zu einem grollenden musikalischen Torso, der dich plattwalzt. Dabei erinnert nicht nur der Titel des Albums an Killing Joke, der gesamte Vortrag hat in seiner manischen Intensität viel von Jaz Coleman & Co: Der Sound ist rhythmisch und dicht, lebt von messerscharfen Stakato-Riffs, Synthie-Loops und der Expressivität von Jonathan Davis. Der ist im wahren Leben ein labiles Seelchen, mutiert im Korn-Universum aber zum Berserker, der sein gequältes Inneres nach Außen kehrt und eine Art Massen-Therapie für desillusionierte Jugendliche zelebriert. Schließlich kennt Jonathan seine Schäfchen nur zu gut. Auch er ist in miesen Verhältnissen aufgewachsen, wurde erst sexuell mißbraucht und dann zum Psychiater geschickt. Kein Wunder also, daß er heute als Guru der Verwirrten und Suizidgefährdeten gilt – er offeriert ihnen, was sie ansonsten nur in Drogen oder Sekten finden würden: Hoffnung. FOLLOW THE LEADER ist ein 13-Song-Programm zum Abbau von Aggressionen, Frust und Ärger. Ein musikalischer Dampfhammer, der jedwede negativen Vibes absorbiert. Wer bereit ist, sich ihnen zu öffnen, findet in Korn sein emotionales Refugium. So geht es übrigens auch Ice Cube, der sich in „Children Of The Korn“ zu einem grandiosen Verbal-Gefecht hinreißen läßt. Und das, obwohl er für gewöhnlich jeden Kontakt zu (nicht nur) weißen Kollegen meidet.
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