Korn

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Auf ihrem achten Album tauschen die Kalifornier den Nu Metal gegen sphärischen Düster-Rock.

Seien wir ehrlich: So aufregend wie auf Issues und Follow The Leader waren Korn schon lange nicht mehr. Die letzten Werke Wie UNTOUCHABLES Und TAKE A LOOK IN THE MIRROR zeigten vielmehr eine Band, die ihren Sound ausgeschöpft und ihren Zenit überschritten hatte. Nu Metal ist Schnee von gestern, und wie viele ihrer Kollegen von Limp Bizkit bis Mudvayne schienen auch Jonathan Davis &. Co. keine Zukunft zu haben. Doch die Kalifornierstrafen alle Kritiker Lügen: Ihrachtes Album, das ohne Gitarrist Head und ohne Schlagzeuger David Silveria entstand, zeigt eine Band im Aufbruch und Wandel, die sich nicht in ihr Schicksal ergibt, sondern die gegensteuert – und wirklich versucht, etwas anderes zu machen. Mit einem Sound, der ohne sägende Stakkato-Riffs, ohne Rap-Rock und ohne brachiales Gebolze auskommt, dafür aber sphärische Keyboards, flirrende Streicher und bombastische Chöre bemüht. Zwar hat es hier immer noch fiese Ecken und Kanten und martialischen Schreigesang, aber auch Ausflüge in den Pathos-Pop von U2. mit New-Wave-und New-Romantics-Anleihen, balladeske Momente und Prog-Rock-Zitate. Wobei sich die Offenheit und Experimentierfreude auch in den Texten fortsetzt. Da thematisiert Jonathan seine gefährliche Bluterkrankung des letzten Sommers, setzt sich mit Erderwärmung und scheinheiligen Politikern auseinander und rechnet mit Ex-Gitarrist und Neu-Jesus-Fan Head ab.

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