Kurz & Klein

Aller Anfang ist schwer — was auch auf die ALLMAN BROTHERS BAND zutraf. Für Liberty Records durften sie ols HOUR GLAS das gleichnamige Debütalbum einspielen. Verglichen mit etwa zeitgleichen Alben von Johnny Winter oder Canned Heat kein sonderlich markantes Werk. Auch sieben Bonus-Tracks erheben die CD-Ausgabe (EMI) nicht zum Klassiker. 2 Bereits wenige Jahre später musizierte die Allman Brothers Band auf einem weitaus höheren Niveau. Vor altem Live-Aufnahmen wie THE FILLMORE CONCERTS (Pblydor) begründeten den Ruf der Allmänner, wahre Großmeister des Südstaaten-Bluesrock zu sein. 5 Auch BONNIE RAITT schon in prächtiger Form, als sie 1971 ihren ersten Plattenvertrag unterschrieb. I AINT BLUE, I’M JUST A LITTLE BIT LONESO-ME (Triangle Records) ist der Mitschnitt eines Konzerts in New York, bei dem Bonnie Lieder ihrer Blues-Ziehväter, aber auch Songs von den Temptations oder von Joni Mitchell interpretierte. An der Aufnahmequalität gibt’s unter historischen Gesichtspunkten wenig auszusetzen. 4 Die KEEF HARTLEY BAND gelangte mit ihrem Debüt HALFBREED (IMS) zwar nicht zu Superstar-Ehren, avancierte aber immerhin zu einer Konzertattraktion ersten Ranges. Dennoch verfügt lediglich das jazzig arrangierte .Sinnin‘ For You“ über die Qualitäten eines Ohrwurms. 3 Mit nicht einmal 40 Minuten Spielzeit enttäuschend kurz geriet ein Best-Of-Album der SPENCER DAVIS GROUP (feat. Stevie Winwood). Island Übernahm dafür den LP-Rückblick aus dem Jahr 1967 – mit dem Unterschied, daß die Vinylscheibe Hits wie ,1’m A Man* im Stereo-Mix bot, während sie jetzt nur mono erklingen. An der Qualität der Songs ändert das freilich nichts.

Für das Jahr 1966 revolutionär, doch im Detail bisweilen unausgegoren war das FRESH CREAM (In-Akustik) betitelte Debüt des legendären Bluesrock-Trios CREAM. Selbst produktionslechnische Mängel konnten die überschäumende Energie (.Rollin‘ & Tumblin“, .Cat’s Squirrel“) und die instrumentale Kompetenz von Eric Clapton, Ginger Baker und Jack Bruce nicht beeinträchtigen. 5 Der Blueser STEVIE RAY VAUGHAN verdiente sich seine ersten Sporen mit zahllosen Live-Auftritten für amerikanische Lokalsender. IN THE BEGINNING (Sony Music) ist der Mitschnitt einer Radio-Show aus dem Jahre 1980. SRV in bester Spiellaune. Auf dem Programm stehen Willie Dixon, Howlin‘ Wolf und Otis Rush. 4 Mit dem virtuosen Gitarristen Michael Schenker boten UFO ab 1973 handwerklich überzeugenden Hardrock. Kompositorisch erreichte das deutschenglische Quartett hingegen nur den Klassendurchschnitt. ESSENTIAL UFO (EMI) versammelt Schenkers beste Momente. 3 Ab 1980 umgab der Gitarrist sich mit Prominenten wie Cozy Powell oder Simon Phillips. ESSENTIAL MICHAEL SCHENKER GROUP (EMI) spannt den Bogen von melodiösem Hardrock bis zu kernigem Heavy Metal.3 Ein Vierteljahrhundert FLEETWOOD MAC veranlaßt WEA zur Herausgabe der Jubiläums-8ox 25 YEARS – THE CHAIN. Vier CDs zeichnen die Karriere einer der kommerziell erfolgreichsten Bands aller Zeiten minutiös nach. Unter dem Einfluß Peter Greens starteten die Macs als reine Bluescombo, um im Laufe der siebziger Jahre zunehmend in Pop-Gefilde abzudriften. Die Alben RUMOURS und TUSK werden angemessen gewürdigt. Zahlreiche Alternativ-Mixes und bislang unveröffentlichte Live-Aufnahmen runden den positiven Gesamteindruck noch zusätzlich ab. Als Dreingabe gibt’s ein 68seitiges Booklet.