Laibach – Let it Be

Den vier brutal-Jugoslawen ist nichts, aber auch gar nichts heilig: Nach dem Stones-Klassiker „Sympathy For The Devil“ haben sie sich jetzt ein komplettes Beatles-Album vorgeknöpft und „korrigiert“, wie sie ihre eigenwilligen Bearbeitungen nennen. Die Frage, warum ausgerechnet der Titelsong fehlt, beantworten sie eulenspiegelmäßig: „den haben wir wörtlich genommen – lel it be, laßt es sein…“. Ähnlich eigenwillig, ohne jeden Respekt vorm klassischen Erbe, verfahren sie auch mit anderen Beat-Juwelen. „Get Back“ und die übrigen Nummern haben Laibach in bewährter Manier durch den slowenischen Wolf gedreht: Die meisten Beatles-Evergreens sind nur noch an ihren Texten wiederzuerkennen, „l’ve Got A Feeling“ wird zu einem Bastard aus der Queen-Hymne „We Will Rock You“ und „East River“ von den Brecker Brothers, Richard Wagner macht Bekanntschaft mit Electronic Body Music, „Across The Universe“ kommt als Chor mit Spinett-Begleitung; LET IT BE ’88 klingt abwechselnd nach Kinderkarussel, Stahlwerk, klassisch geschulten Front 242 und schlußendlich („Maggie Mae“) sogar wie Turbo-Heino-Volksmusik. Nichts für nostalgische Beatles-Fans, mehr was für Freunde des schwarzen Humors. (CD simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)