Lee Aaron – Lee Aaron
Neue Band, neues Glück: Mit den Musikern auf POWERLINE hat Lee Aaron die wohl beste Mannschaft bis dato um sich versammelt. Endlich, denn eine Turbo-Stimme, wie sie die hübsche Kanadierin hat, braucht eine ebenso starke Umgebung, wenn die Sache nicht zur One-Woman-Show verkümmern soll.
Die Wahl von Pete Coleman als Producer (bekannt durch Pat Benatar) zeigt Lee Aarons Mut zum Risiko: Sein voluminöser Sound mit Hang zu flächigen Arrangements und aufgeblasenen Background-Chören schleift einerseits die Ecken und Kanten ab, die die sympathische Aggressivität von Lee Aarons letzten beiden Alben ausmachten, lässt ihr jedoch mehr Raum, in Songs wie „Don’t Rain On My Parade“ zu gestalten und abzutönen.
Natürlich kann man ein Kraftpaket wie Lee Aaron nicht „umdrehen“: Jede Gelegenheit, die kratzbürstige Raubkatze heraushängen zu lassen, nutzt die löwenmähnige Rock- Chanteuse weidlich. Dadurch sind Songs wie „Powerline“ oder „Only Human“, in denen auch Gitarrist John Albani von der Leine gelassen wird, wesentlich schlüssiger als die Balladen. Hier macht sich Lee unnötig zum kleinen Mädchen, denn— so naiv, wie sie auf „If This 1s Love“ klingt, ist sie nun wirklich nicht.
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