Lenny Kravitz – Let Love Rule
Könnt ihr Euch Das vorstellen? Einen Bastard aus, sagen wir, Sly Stone und den späten Beatles, aus Prince und Hendrix, Rhythm & Blues, Psychedelia und Rock? Nein? Dann solltet ihr schleunigst mit diesem jungen Mann aus New York Bekanntschaft machen. Lenny Kravitz, gerade 24 und mit der „Angel Heart“-Voodoo-Göttin Lisa Bonnet verheiratet (die auch zwei Texte beisteuerte), ist ein musikverrückter Multi-Instrumentalist, der sich mittels der Kohle, die seine Eltern eigentlich für seinen College-Aufenthalt gespart hatten, runde vier Monate in Studios vergrub und anschließend fleißig A&R-Klinken putzte – zum Glück nicht vergebens.
Kravitz erklärt das Jahr 1967 kurzerhand zum Nonplusultra der Aufnahmetechnik. Dementsprechend klingt dieses sensationelle Debüt anders als alles, was man sonst so hört: wundervolle Orgel- und Piano-Parts, schwere Drums, ein ganzes Arsenal origineller Gitarrensounds, die Stimme mal ganz vorn, dann („Freedom Train“) schön beklemmend im Mix versteckt. Im Zeitalter digitaler Gleichschaltung funkelt LET LOVE RULE mit archaischer Kraft und Schönheit wie ein Juwel. Wir brauchen mehr Musik von dieser Sorte – Musik mit einer Vision, mit Seele und Herz, die es sich leisten kann, Promo-Budgets und Hip-Produzenten zu ignorieren. Danke, Lenny.
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