Licht & Schatten
APPETITE FOR DESTRUCTION (C«ffan,i98T) 6 Wegweisendes, Ambitioniertes, Peinliches -Guns N‘ Roses decken mit ihren Platten das ganze Spektrum ab Ohne Frage eines der wichtigsten Hardrock-Alben überhaupt. Ein tollwütiger, zähnefletschender Bastard einer Band, die pures Adrenalin versprüht. Sex, Drugs & Rock’n’Roll werden hier zu einem hochtoxischen, brandgefährlichen Gemisch verdichtet. Am Abgrund taumelnd geriert sich Axl Rose als psychopathische Diva, kongenial unterstützt von seinen Sidekicks Slash und Izzy Stradlin. WelcomeTo The Jungle.
C N‘ R LIES (Geffer.,1989) 3 Magere vier neue Tracks, dazu die maue ’86er-EP „Live?r@ Like A Suicide“. Doch mit der Schnulze „Patience“ liefern Guns N’Roses den Heuler schlechthin ab. Mädels kriegen feuchte Augen, Jungs üben sich die Finger auf der Akustischen wund. Dass das Cover von „Mama Kin“ (Aerosmith) niemand braucht? Dass die Texte von „Used To Love Her“ und „One In A Million“ alles andere als politisch korrekt sind? Geschenkt.
USE YOUR ILLUSION I + II (Gaffen, 1991) 4 Größenwahn reinsten Wassers. Obwohl das Songmaterial längst nicht reicht, müssen es zwei Alben auf einmal sein. Axl Rose, fern der Realität, will partout sein eigenes „StairwayTo Heaven“ schaffen („November Rain“), es mit Oylan („Knockin‘ On Heaven’s Door“) und den Beatles bzw. McCartney („Live And Let Die“) aufnehmen. Und er wird seinen letzten großen Song für lange, lange Zeit schreiben: „You Could Se Mine“.
THE SPAGHETTI INCIDENT?
(Geffen.1993) 1 Dieses Album als restlos überflüssig zu bezeichnen wäre immer noch purer Euphemismus. Längst ohne auch nur den Hauch von Bodenhaftung treiben die Gunners in ihrer eigenen Superstar-Galaxie. Und merken nicht, dass niemand uninspirierte, strunzdoofe Hardrock-Fassungen von Punksongs wie „Human Being“ oder „New Rose“ braucht. Geschweige denn von „Hair Of The Dog“ von Nazareth. Das Ende ist nah.
LIVE ERA: ’87 – ’93 (Geffen.ioog) 3 Wie aus dem Nichts taucht nach Jahren der Funkstille dieses Doppel-Livealbum auf. Die Welt hat nicht wirklich darauf gewartet. Zwar ist so ziemlich alles drauf, was der Fan gerne hört, doch rechte Begeisterung will nicht aufkommen. Genauso wenig wie über „Oh My God“, den ersten wirklich neuen Song, den Axl Rose und seine neue Band im gleichen Jahr auf dem Soundtrack zu „End Of Days“ platzieren, (wh)
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