Linda Ronstadt – Living In The USA

Aah, ein neues Werk von der lieblichen Linda – genau das, was wir alle brauchen: Popmusik vom Besten, einfallsreich produziert und mit Engagement interpretiert. Schön wär’s ja. Aber diese Platte, bei der wieder mal Peter Asher ohne die Spur einer Erleuchtung Regie führte, stellt den kaum zu unterbietenden Tiefpunkt in Linda Ronstadts Karriere dar.

In sicherer Erwartung eines Dollarregens hat Asylum gleich 2,5 Millionen Exemplare auf den US-Markt geworfen, und demnächst wird auch noch eine Picture-Disc-Version nachgeschoben. Aber laßt es Euch gesagt sein: die Scheibe ist keinen Pfennig wert.

Dieselben Musiker wie immer, dieselben Arrangements wie immer, sogar das Cover wurde in derselben Manier wie bei „Simple Dreams“ entworfen. Immerhin: es gibt andere Songs. Allerdings in Versionen, die uninspiriert zu nennen schon eine groteske Übertreibung wäre.

Chuck Berrys „Back In The USA“: erbärmlich; Warren Zevons „Muhammed’s Radio“: saftlos; Eric Kaz’s „Blowing Away“: Linda hätte mal Bonnie Raitts Version hören sollen; Elvis Presleys „Love Me Tender“: mein Gott!

Nach bewährtem Rezept werden weiterhin versuppt Elvis Costellos „Alison“, in dem allerdings David Sanborn sehr schöne Saxophonbreaks bläst; Little Feats „All That You Dream“, in dem die rhythmische Dynamik des Originals aufs Simpelste reduziert wird, und „Just One Look“, an dem die längst fade gewordenen drei bis vier Oldies-Licks von Peter Asher demonstriert werden.

Weiterer Kommentar erübrigt sich. Die Art und Weise, wie eine ausgezeichnete Rocksängerin hier vermarktet wird, stinkt zum Himmel.