Linton Kwesi Johnson – Lkj In Dub
Linton Kwesi Johnson wollte Island längst den Rücken gekehrt haben und an einem eigenen Label arbeiten, jetzt bringen sie von ihm ein Dub-Album mit Stücken von FORCES OF VICTORY und BASS CULTURE heraus. Hoffentlich sieht er dafür wenigstens etwas Kohle …
LKJ IN DUB hat natürlich nicht die Bedeutung und Brisanz der sonstigen LKJ-Platten, dafür ist es aber ein sehr geiles Dub-Album. Das ist einerseits Verdienst der instrumentalen Basis von LKJs bekanntermaßen hervorragenden Musikern, andererseits von Dennis Bovell, der die Platte abgemischt hat. Er hat nicht nur bei Lee Perry oder King Tubby in der Grass roots of Dub-Kiste gewühlt, sondern er versteht sein Können zeitgemäß und zukunftsweisend einzusetzen. Techno-Dub ist the word. Das Endlos-Echo der Rhythmusgitarre zischt oft nur messerscharf an deinem Kopf vorbei, die Dub-Schläge derSnare in „Bitch Dub“ („Inglan Is A Bitch“) explodieren mitten im Körper. In „ShokkingDub ( Reggae Sounds“) hört es sich so an, als würde der Conga-Spieler in deinem Zimmer sitzen. Die Meisterwerke dieser LP sind für mich „Peach Dub“ („Reggae Fi Peach“) mit seinen jedes Mauerwerk zerbrökkelnden Bläsern und „Iron Bar Dub“ („Sonn’s Lettah“) mit den in der Dub-Version noch effektvolleren Breaks, die mir Schauer über den Rücken jagen.
Die Platte ist übrigens so baßlastig, daß sich Ungeübte nach Hören der Platte über Magen- und Kopfschmerzen nicht wundem sollten.
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