Liz Phair

Soberish

PIAS/Chrysalis/Rough Trade (VÖ: 4.6.)

Auf ihrem ersten Album seit elf Jahren setzt die Singer/Songwriterin auf prächtigen Pop.

Haben wir Lou Reed vorher überhaupt schon einmal so tänzeln sehen können wie hier? Im Video zum Song „Hey Lou“ schickt Liz Phair das Promipaar Lou Reed und Laurie Anderson als Handpuppen in eine Geschichte, die auch den Titel „Szenen einer Ehe“ tragen könnte. Unterstützt von Klatschbeat, Bass und Gitarre fragt Liz Phair (in der Rolle der verstrubbelten Laurie) einen Betonlocken-Lou: „Was ist los in deinem Kopf? Geht’s dir gut? Niemand versteht das, wenn du wieder Scheiße über Warhol erzählst.“ Am Ende des munteren Kammerspiels sieht Laurie-Liz wieder Licht, wenn sie an ihren „Superman“ denkt.

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Mein Kleintheaterpreis für Pop-Produktionen 2021 ist hiermit vergeben. Überhaupt: Pop! Auf ihrem ersten Album seit elf Jahren, das sie fast komplett mit Produzent Brad Wood eingespielt hat, bewegt die Amerikanerin sich in musikalisch eher leichteren Sphären, mit eingängigen Refrains („Spanish Doors“), prachtvollen Akustikgitarrenarrangements („Good Side“, „Soberish“) und eingesampelten knatternden Motorrädern, nur das große Girl-Group-Schubidu will dann doch nicht folgen („Sheridan Road“).

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Eher stellt diese Songsammlung einen Blick in den Spiegel dar, wieder mit ein paar Fragen: Wo stehe ich jetzt? Wie kann ich die Magie wiedergewinnen, die eben noch mein Leben bestimmte?

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