Lou Barlow – Emoh

Noch zwei Jahre, dann bekommen Lou-Barlow-Platten den „20 Jahre Underground Rock“-Sticker, den bösen Bassmann, den Onkel Lou in den achtziger Jahren für J. Mascis und Oinosaur Jr. spielte, lassen wir einfach mal außen vor. Das war ein anderes Leben. In diesem hier ist Lou Barlow mit einer 8-Spur-Maschine unterwegs, er besucht Mark Nevers [Lambchop], Josh Schwartz und Wally Gagel. Er spinnt Songs um die Dinge, die so um seinen Kopf und sein Heim kreisen. Man kann auch sagen: Lou Barlow, der Eider Statesman des amerikanischen Alternativwesens, hat nach Band- und Soundexpeditionen (Sebadoh, Sentridoh, Folk Implosion) sein Selbst gesucht und ist irgendwo da angekommen, wo sie noch Folksongs spielen (Lagerfeuerblues inklusive). „Royalty“ muss ein Irrtum sein, eher versehentlich von einer Will-Oldham-Platte übertragen. „Caterpillar Girl“ zieht ein Bein hinterher und endet in einem Kreuschen und Fleuschen, das man in“.Brehms Tierleben“ suchen würde. Mal zupft Lou Barlow die akustische Gitarre ganz schon, mal klingt der Refrain, als wärs ein Stück von „America’s Greatest“ („Holding Back The Year“). Und für alle Schubladenfreunde gibt’s jetzt einen geschriebenen Witz: Ist doch EMOH-Core! Aber das Wort core musste in die Besprechung noch rein, weil Barlow immer so schön ins Zentrum des Lichts reitet. Er hoppelt gewaltig, aber er hält die Spur und fällt nicht.

VO: 17.1.

www.loobiecore.com