Low – The Great Destroyer :: Die Erfindung der Schnelligkeit
Es liegt im Bereich des Möglichen, dass Alan Sparkhawk (g, voc), Mimi Parker (dr, voc) und Zak Sally (bg) es einfach satt hatten, jedermanns liebste Leisetreter und fulminanteste Feingeister zu sein. Vielleicht hat es sie müde gemacht, vielleicht dachten sie beim Zusammenstellen der Low-Box A LIFETIME OF TEMPORARY Relief an ihre ersten Proberaumeinheiten vor über zehn jähren und daran, dass sie einfach nur spielten, ohne Erwartungen und Pläne. Auf sechs Alben ist das Trio aus Duluth, Minnesota, zu hören, herausragend darunterTHE CURTAIN HITS THE CAST (1993), SECRET NAME (1999) und TRUST (2002). Ohne diese Alben wäre die Erfindung der Langsamkeit in der Popmusik der letzten 15 lahre nur halb so aufregend gewesen. Wer mag, kann jetzt die Rolle von Dave Fridmann (der Orchester-Onkel bei Mercury Rev und den Flaming Lips) für das neue Low-Album diskutieren: ist der Mann noch bei Sinnen, wenn er der Band den Teppich für die Hymne auslegt? Andererseits: Dieser Schrabbel-Gitarren-Klimper-Klavier-Sound von „Step“ ist schon große Klasse. Es gibt so einiges auf diesem Album, das anders als bisher ist, eventuell tat das Not im bandeigenen Verständnis, letzt kann die Katze aus dem Sack: THE GREAT DESTROYER ist das bislang lauteste, schnellste und zynischste Low-Album. Nein es handelt sich nicht um diesen stinkenden, lärmenden Rock, den jede zweite The-Band jetzt raushaut. Die Platte ist nur ein sicherer, wenn vielleicht nicht ganz so großer Zerstörer (von Gewissheiten).
VÖ: 24.1.
www.roughtraderecords.com Hörprobe unter www.musikexpress.de
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