Low – Trust

Alan Sparhawk (g, voc) und Mimi Parker (perc, voc) gehörten vor ein paar Spielzeiten zu den Entdeckern einer Langsamkeit im Pop, die heute im Repertoire jedes anständigen Songwriters zu finden ist. „Quiet Is The New Loud“ war nur das letzte Etikett für die Zagenden und Zärtelnden unter den neuen Bands. Mit diesem, seinem sechsten Album begibt sich das Ehepaar aus Duluth, Minnesota, begleitet von Bassist Zak Sally, auf die Suche nach dem Wunder der Musik, das sich erst mit Zeitlupe und Vergrößerungsglas eröffnet. Die 13 Stücke auf TRUST sind von einer seltenen Schönheit. „Candy Girl“ wird von schweren Paukenklängen und sparsamen Gitarrenakkorden eröffnet und nimmt sich die Freiheit, einfach nicht zu variieren, bis der Sturm von da draußen ins Studio heult und pfeift. Naturkatastrophen hören sich trotzdem anders an. Mit „Diamond“ möchte man den liebsten Menschen auf der Welt beschenken, mit dem besten, leisesten „uuuhuuu“ der letzten Jahre. Low singen jedes „lala“, als hinge ihr Seelenheil davon ab. Die Meisterschaft von TRUST liegt in der Reduktion auf die wenigen emphatischen Töne, mit denen ein Song auskommen kann. Oder, um es mit dem Eröffnungsstück zu sagen: „(That’s How You Sing) Amazing Grace “ ist Chris Isaak minus Zuckerwatte minus Seitenbefestigungen. Diese Songs schleichen über die Highways unserer Americana-Phantasien und hallen noch ein paar Momente in der besseren Hirnhälfte nach.

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