Luke Haines

Rock And Roll Animals

Cherry Red/Rough Trade 9.8.

Eine Geschichte über drei alte Hasen im Kampf gegen die Moderne, untermalt von psychedelischem Folk.

Das ehemalige Auteurs-Mitglied hat in seinem Leben einige Dinge getan, die man als very british bezeichnen darf. Das war aber alles nichts im Vergleich zu seinem neuesten Album. Haines erzählt die Geschichte von drei Tieren, die um den Erhalt des Rock’n’Roll-Reviers kämpfen. Es sind die Katze Gene Vincent, der Fuchs Jimmy Pursey und der Dachs Nick Lowe. Alle drei haben im wahren menschlichen Leben ordentlichen Radau gemacht, aber davon ist hier nichts zu hören. Haines erzählt von den Gegebenheiten in „Magic Town“ und greift dabei zum Mittel des psychedelischen Folk mit viel Flöte und Fauna-Lauten. Eine Erzählerin kommt hinzu und stellt uns die Protagonisten genauer vor. Zuerst wird ein romantisches Bild von ihnen gezeichnet, aber schon bald werden sie in eine Auseinandersetzung mit einer Figur aus Stahl und Drähten verwickelt, die sich „The Angel Of The North“ nennt. Man muss nicht viel Fantasie haben, um zu erraten, dass es sich bei diesem Gegner entweder um einen Roboter oder ein elektronisches Instrument handelt. Natürlich können Katze, Fuchs und Dachs den Kampf nicht gewinnen. Wir sind im 21. Jahrhundert, da ist der ewige Glaube an den Rock’n’Roll fehl am Platz. Das ist bekannt. Aber es ist gut, dass Haines mit seiner wunderbaren Pop-Fabel noch einmal darauf hinweist.