Lynyrd Skynyrd – Gimme Back My Bullets

Al Kooper, Entdecker, Förderer und Produzent (bei den ersten LPs) dieser typischen Südstaaten-Gruppe, bezeichnete sie, als er sie in Atlanta zum ersten Mal hörte, überschwenglich als die amerikanischen Stones. Das ist zwar qualitativ nicht zu hoch gegriffen, in meinen Augen aber sachlich falsch. Man kann diese Gruppen nicht miteinander vergleichen, einmal wollen Lynyrd Skynyrd laut eigener Aussage gar nicht Rädchen in der gigantischen Schallplatten-Maschinerie sein, (obwohl sie es mit nunmehr vier LPs bereits sind, aber sie meinen wohl eher den Superstar-Status), andererseits entspringt ihre Musik auch anderen Quellen als die der Stones. Es ist wohl eher umgekehrt: Jagger/Richard würden gern öfter solchen Südstaaten-Rock spielen, Songs wie „Honky Tonk Woman“ oder „Wild Horses“ legten diese Vermutung einmal nahe. Skynyrd-Musik ist ungemein dichter und kraftvoller Rock, zwei Lead-Gitarristen treiben sich gegenseitig, es waren mal drei, doch dann machte Ed King eine Millionen-Erbschaft und ging. Heute sind es „nur“ noch Bary Rossington und Allen Collins. Stellenweise erinnert es doch sehr an die Allmans, was aber sicher nur an den musikalischen Wurzeln und der ähnlichen Instrumentierung liegt. Lynyrd Skynyrd ist eine reine LP-Gruppe, das streben sie auch an, die Single-Auskoppelungen „Gimme Three Steps“ und „Sweet Home Alabama“ waren Ideen der Plattenfirma, aber das hat immerhin dazu geführt, ihre LPs auch bei uns zu veröffentlichen, und dafür bin ich dankbar.