Madness – Mad Not Mad

Aus der Kinderstube in die Midlife-Crisis: Madness stecken in verdammten Schwierigkeiten. Wo Leidensbruder Kevin Rowland in nöliger Irischer-Bastard-Bravour zu seiner Alte-Männer-Musik räsonniert und tatsächlich die Kurve kriegt, schwelgen die guten, englisch-spleenigen Nachbarsburschen ziellos in wehmütig-traniger Tristesse. Und klingen langweilig.

Mad Not Mad steckt voll ausgesucht hübscher Nettigkeit im Detail, etwa mit seinen zickig-brillanten Jahrmarkts-Arrangements; doch zäh und ideenlos dümpeln die Songs vor sich hin. Kauzigkeit allein genügt halt nicht, wenn so herzlich wenig übrig bleibt von den gewohnt treffsicheren Madness-Harmonien (wo sind denn die vom letztjährigen tollen Album Keep Moving hin?). Nur „Yesterday’s Men“, der bewegende Hit. brilliert mit zartem Schmelz und läßt über einiges hinwegsehen, was ansonsten an verpoppter Innerlichkeit geboten wird.

Deshalb, und weil unter der routinierten Professionalität immer noch typisch britische Pop-Nonchalance zu erkennen ist, knapp: (4)