Magazine – The Correct Use Of Soap

LE CHAT BLEU Mink DeVille Capitol 064 86 086 Endlich das dritte Album von Willy DeVille und Kompagnons, das zu erheblichen Querelen mit der Plattenfirma Anlaß gab: Soweit mir bekannt, sollte Willys Vertrag wegen Unkommerzialität gekündigt werden (ist er wohl zwischenzeitlich auch), und die vorliegende LP sollte bloß auszugsweise auf einem BEST OF-Sampler erscheinen. Und zunächst einmal kann ich die Capitol verstehen, denn was Willy in arg langer Zeit da produziert hat, klingt nur teilweise gelungen, wenngleich dann aber auch großartig: „This Must Be The Nighf, „Savoir Faire“, ,,Slow Drain“ (mit Steel Band-Klängen), „Mazurka“ (mit Akkordeon), ,,Lipstick Traces“ (mit enorm viel Tempo und Drive). Aber: „Bad Boy“ als Louis Armstrong-Parallele, „That World Outside“ oder „Just To Walk That Little Girl Home“ mit katastrophalen Karel Gott-Geigen sind beinah unverzeihliche Ausrutscher. Und da man weiß, daß Willy nicht abgeneigt ist, sich als männliche Edith Piaf zu verstehen (weshalb er auch teilweise in Paris aufgenommen hat), und wenn man dann noch „Heaven Stood Still „hört und an Nana Mouskouri denkt, dann kann man gewisse Befürchtungen der Firma Capitol verstehen. Sollte sich jedoch Willy wieder zusammenreißen, den Kitsch weglassen und Pariser Ambitionen vergessen, dann hätte die Capitol einen Riesenfehler begangen, DeVille ziehen zu lassen. Wie auch immer: Eine sehr zweischneidige LP zwischen großartig und bedenklich man wird (hoffentlich) weitersehen. . . und ich nehme an, daß nicht alle Exemplare von LE CHAT BLEU derart übersteuert klingen wie meines. 3 ba