Mahavishnu Orchestra – Emerald Beyond

Obwohl diese Platte ursprünglich als Doppel-Album konzipiert war, erhalten wir in Deutschland (übrigens auch die Engländer) nur die Hälfte des Kuchens. Die fehlende Scheibe zeigt den akustischen John McLaughlin, wie er sich schon mit „My goal’s beyond“ einführte. Aber auch ohne den Akustik-Part fühle ich mich bei „Emerald Beyond“ in eine Gemischtwarenhandlung versetzt. Hier ist fast alles zu finden, vom Soul und Rock über östliche Klänge und Klassik bis hin zum Jazz. Natürlich gab es all‘ diese Stilmerkmale schon früher bei John, aber eben meisterhaft elektrizistisch verbunden. Zu einer Synthese, die ihm neben seiner Technik den Ruf einbrachte, einer der Größten zu sein. Ein Anspruch, dem er heute nur noch mit Mühe gerecht werden kann. Daß die einzelnen Stile nunmehr eher getrennt behandelt werden, löst bei mir eine gewisse Ratlosigkeit, um nicht zu sagen Unzufriedenheit aus. Was denn nun eigentlich!? „Apocalypse“, die LP davor, weist zwar die gleiche Stilbreite auf, schien mir aber doch einen gemeinsamen Bogen zu beinhalten. Hier finde ich keinen, beim besten Willen nicht! Sollte des Mahavishnu’s nächste Platte ebenso „vielseitig“ sein, sehe ich mich doch noch gezwungen, einen „Verein für McLaughlin-Geschädigte“ zu gründen!