Make Up – Untouchable Sound

Live-Platten sind eine Qual. Zur Beschreibung der Kreisch-Laute auf dieser CD müssen wir tief in die Kiste der gar nicht so appetitlichen Metaphern langen-, das Verenden einer Katze in der Häckselmaschine, das Stottern eines defekten Synthesizers, der vorher mit einer fiesen Flüssigkeit präpariert wurde, die Exekution von zwei sich duellierenden Gitarren unter Verabreichung von Starkstrom. Und mittendrin steht so ein kleiner Super-Hit aus dem fernen Reich Rockn’Rollien, „They Live By Nighf. Im Vierminuten-Refrain kommen Make Up ihrer Vorstellung vom perfekten Song ganz nahe. Eingefangen im Black Cat Club in Washington 2000, ein Jahr später schoß eine Axt in die Mitte von Make Up und verteilte den überlebenden Rest in ein paar Rock-Dörfer, untouchable sound ist der angemessen zünftige Nachruf auf eine der feurigsten Bands einer auch schon wieder gefährlich alten Zeit. Eine heiße Brühe aus Sixties-Mist, in-agadda-da-vida-ischen Orgeleien, Soul und Stomp, zubereitet im Laborvon Jimi Hendrix und den Stooges. Ein Bacchusfest für alle Anhänger von Glam und Glory, angeführt von lan Svenonius‘ bestialischen Brunftschreien. Live-Platten sind entweder langweilig oder eine Qual. Jetzt weiß auch der Letzte, warum diese CD Eingang in meine doch so kleine Sammlung von Live-Platten finden wird.

www.dragcity.com