Malcolm McLaren and the Bootzilla Orchestra- Waltz Darling
Ich weiß nicht, wie interessant die Tatsache ist, daß man manchen Leuten wirklich JEDEN Mist verkaufen kann – Malcolm McLaren hat’s jedenfalls kürzlich wieder geschafft. „Voguing“ – sich für den Abend fein machen – hieß das Zauberwort, und alle fanden’s irre. Genauso bizar sind seine neuen musikalischen Ideen: Walzer – wow! Strauß – very strange! Was dabei herauskommt, wenn sich halbgebildete britische Hipster in der großen weiten Welt umschauen und von ihrem eigenen Duft besoffen werden, läßt sich dann am jüngsten Elaborat von McLaren nachspüren. Zwischen sattsam bekannte Sample-Rhythmen und valiuminöse Vokals montierte McLaren „schöne Stellen“ aus bekannten Walzer-Evergreens. Das hätte er aber besser gelassen, denn auf diese Weise können alle, die,wollen oder müssen, an seiner zähnefletschenden Erkenntnis teilhaben, daß ihm nie auch nur eine einzige Note vom Straußschen Kaliber einfallen wird. Und die Andy-Warhol-These, daß schließlich auch Geldverdienen Kunst sei, hat nun mittlerweile wirklich jeden Unterhaltungswert verloren.
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