Mapstation feat. Ras Donovan – Version Train

Ungefähr so wie das müsste sich der Output eines friedlich bekifften Lee „Scratch“ Perry anhören, kurz bevor er seinen Kopf dösend auf die Computer-Festplatte sinken lässt. Und das ist keinesfalls negativ gemeint. Version Train: Schon der Plattentitel zitiert Reggae-Geschichte, indem er an die Tradition der Dubverschnitte auf den jamaikanischen Single-B-Seiten erinnert. Auf dieser EP von Mapstation werden sechs Originalstücke zwei A-cappella- bzw. Dubversionen gegenübergestellt. Reggae-Sänger Ras Donovan steigert zwei der rhythmisch heftigeren Stücke mit Deejay-ähnlichem Overtalk, ansonsten brüten Synthesizer über stark reduzierten Klang-Mantras vor sich hin. Kann Ruhe elektrisch generiert werden? Anders als die vitalistischen, vorwärts treibenden Dancehall-Paten kreisen auf Stücken wie „Wake Up“ die Loops selbstgenügsam um die eigene Achse. Nein, niemand soll hier wachgerüttelt werden. Stefan Schneider, einst bei den deutschen Elektronikinstitutionen To Rococo Rot und Kreidler an den Knöpfen, hat sich mit Mapstation ein Outlet für seine Ambient-Ambitionen geschaffen. Basierend auf Minimal-Techno verströmen seine Kompositionen dennoch Wärme und Soul – vielleicht weil es ihm gelingt, mit nur wenig Tönen ein Maximum an cinematographischer Atmosphäre zu erzeugen. www.staubgold.de