Marcus Gray, Heiter Skelter :: The Clash: Return Of The Last Gang In Town
Revolution Rock
Erschöpfend: Diese pralle Biografie Iässt keine Fragen zur neben den Sex Pistols wichtigsten Punkband offen.
Die zentrale und hochkomplexe Frage „Rock’n’Roll?“ lässt sich in einem Wort beantworten: The Clash. Allerdings wirft diese Antwort weitere Fragen auf, an denen Musikjournalisten, Kulturhistoriker, Ikonographen und Punkrock-Exegeten seit Jahrzehnten herumdoktern: nach politischer Relevanz, Glaubwürdigkeit, biographischer Stringenz und so weiter. Da lässt sich trefflich streiten, und es genügt ganz bestimmt nicht ein Wort, um alle Widersprüche und Rätsel zu klären. Ein Buch vielleicht schon. Und weil The Clash das, zu was sie sich 1977 vertraglich verpflichtet hatten (bei CBS fünf Alben abzuliefern), zwar recht schnell (in fünf Jahren) und trefflich, aber nicht sehr knapp (ein Doppelalbum, ein Triplealbum mit Nachschlag, jede Menge Extra-Singles und ein überflüssiges Comeback) taten, lässt auch Marcus Gray der Detailflut freien Lauf: fast 450 eng bedruckte Seiten sind dennoch derart spannend, dass man am liebsten ein paar Tage auf Schlaf verzichten würde, um keine Pause machen zu müssen. Die Geschichte hat alle Elemente eines grandiosen klassischen Romans, und sowieso: „Wenn du Musikfan bist, ist es wichtig, dass du dieses Buch liest“, sagt der Record Collector. Kein Widerspruch. Die Nachteile: keine Discografie, kaum Fotos; der heutzutage leider übliche Verzicht auf Lektorat und Korrektur sorgt für manch dummen Fehler (auch wenn man die britische Angewohnheit, deutsche Namen generell falsch zu schreiben, als Stilmittel durchgehen lässt). Und am Ende können einen nicht nur Wind, Wetter, Hunger und Harm nicht abhalten, die Gänsehaut wieder zu spüren, die jeder fühlende Mensch beim Hören des ersten Clash-Albums spürt; nein, man kämpft sich auch noch tagelang durch „Sandinista!“, um nach 21 Jahren endlich festzustellen, was für ein großartiges Album das wäre, wenn der ansonsten großartige Topper Headon nicht (dank Unmengen von Heroin) einen so faden Mist zusammengespielt hätte. Aber das ist ja eigentlich auch kein echter Nachteil. www.angelfire.com/on/clash/
Mehr News und Stories