Marillion – Script For A Jester’s Tear

Ein alter Hut mit frischen Federn kursiert derzeit in England unter der Bezeichnung „Progressive Rock“, Das heißt Bands wie Pallas, Dagaband, Twelfth Night und nun auch Manllion dürfen sich rühmen, das glorreiche Erbe der frühen Genesis und Yes angetreten zu haben.

Was daran progressiv sein soll, ist mir schleierhaft. Es stimmt, Marillion segeln mit SCRIPT FOR A JESTER’S TEAR bewußt und perfekt zugleich auf Genesis-anno-Peter-Gabriel-Kurs. Jeder Song, sei’s „He Knows, You Knows“ oder die schelmische Beschreibung einer „Garden Party“, erzählt eine Short Story, eingängig, keineswegs überladen arrangiert.

Wobei die Keyboards den oftmals melancholischen Gesang von Fish, dem Sprachrohr der Band, ausgiebig untermalen, ihn in Balsam für die Ohren hüllen. Versponnene, witzige, teils auch kritische Texte verlangen aufmerksames Zuhören.