Masha Qrella – Unsolved Remamed

Die Platte zwischendrin soll das sein. Zwischen all den Bands, die sie gründet [Contriva, Mina, NM Farner] oder produziert [das Debüt der Sitcom Warriors). mit denen sie aufnimmt und auftritt, im Vorprogramm von Sonic Youth, Calexico und Blumfeld. Wo diese Musik entstanden sein kann? Proberaum, Backstage, Parkbank oder Heimstudio? Mehr im Nirgendwo. Es fällt schwer, die elf Tracks auf dem zweiten Album der Berliner Sängerin. Gitarristin und Elektronikerin zu lokalisieren, in den Sound sind kaum Signaturen gehauen, lediglich die Bezüge zu den Kollegen und Mitstreitern machen Entwicklungen hörbar, bieten Boden für Einordnungen. „I Can’t Tell“ besitzt einen verschleppten Backing Track aus dem Labor des Schweden Henrik Johansson. „C. Bones“ hat ein Sample von ISO 68. aber wissen muss man das. weil es so gut in den Song eingesetzt ist. Norman Nitzsche [Mina, NM Farner] ist Co-Autor von „Guided By The Stripes“. Die Rhythmusspur von „Destination Vertical“ haben die Berliner Rechenzentrum beigesteuert. Es tackelt und tuckert und Masha Qrella singt, wie sie dies und das findet und fühlt, ohne dabei als Person erkennbar zu werden. So darf sich Singer/Songwritermusik heute anhören, zurückgenommen und ohne jede Pose nach vorne geworfen. Immer auf der Kippe von allem. Kammerpop mit elektronischem Schnalzen, Songs, die Erinnerungen ans Tageslicht spülen, Enttäuschungen hervorkramen. Die Musik im Nirgendwo spielt sich auch selbst.

VÖ: 28.2.

www.morrmusic.com