Massada – Astaganaga
Dieses Debutalbum der sieben in Holland lebenden Indonesier erschien dort bereits 1977 und ist längst nicht mehr repräsentativ für ihre heutige Musik. Die Musiker, die seit über 5 Jahren zusammenspielen, gehören der Molukken-Minderheit in Holland an; Immigranten, die in erster Linie durch Terror-Aktionen auf ihre Probleme aufmerksam machten. Folglich sind auch Massada, obwohl sie in der niederländischen Clubszene zu den beliebtesten und auch erfolgreichsten Bands zählen (vom ersten Album wurden allein in Holland 50.000 Stück verkauft), starken Vorurteilen und gesellschaftlichem Druck ausgesetzt. Obwohl für die Rechte ihres Volkes engagiert, haben sie sich aber niemals für extremistische Aktivitäten einspannen lassen; sie machen stattdessen friedliche, unbeschwerte und so entspannente Musik, als kämen sie gerade aus einem Ferieninsel-Paradies.
Latin-Rock-Einflüsse sind wesentlich deutlicher bei Massada herauszuhören als etwa die eigene, ambonesische Volksmusik. So wird ihre gefühlvolle und artistische Perkussionsmusik vorschnell bei Santana eingestuft. Vor allem Titel wie „Latin Dance“ und Chris Latuls Gitarrenspiel fordern einen solchen Vergleich heraus. Aber neben Latin-Rock ist der Salsa die zweite, wesentliche musikalische Stütze dieser so lebenslustigen, ausgelassenen Musik, besonders deutlich bei „Sageru“ zu hören. Die hypnotisch treibenden Perkussionsrhytmen auf „Beautiful Berimbau / Sleep My Love“ wurden von Hollands populärstem Perkussionisten Neppy Noya unterstützt, bei uns vor allem durch seine Arbeit mit Volker Kriegel bekannt.
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