Matt Skiba And The Sekrets :: Babylon

Auch ohne sein Alkaline Trio macht Matt Skiba weiter tapfer den weitgehend gleichen Pathos-Punkrock.

Man fragt sich dann doch: Warum musste Matt Skiba nach 16 Jahren und acht Alben sein Alkaline Trio zumindest vorübergehend auf Eis legen? Wieso Hunter Burgan von AFI und Jarrod Alexander von My Chemical Romance rekrutieren? Wozu die alten Produktionszusammenhänge verlassen, um dann doch wieder weitgehend dasselbe zu produzieren? Auch auf Babylon und unterstützt von der neuen Begleitband The Sekrets hat Matt Skiba vor allem eine große Schwäche für Refrains, die jede Stadionkurve sofort mitsingen kann. Die dröhnen mächtig durchs Rund und werden stets unterlegt mit Gitarren, die mal elektrisch, mal akustisch sind, mal ziemlich verzerrt, mal weniger krachig. Das Ergebnis ist modischer Pop-Punk, dessen Texte zwar nicht ganz so simpel gestrickt sind wie die von Green Day, aber auch lange nicht so hintergründig und sarkastisch wie die von Billy Bragg. Nach einer Breitseite von mitgröltauglichen Möchtegernhymnen wird die zweite Hälfte des Albums dann etwas leiser und in Ansätzen experimentell. Durch „Olivia“ wummern ein paar elektronische Beats und zum Abschluss leistet sich „Angel Of Deaf“ sogar ein wenig unverstellte Romantik. Aber man fragt sich halt: Warum das alles?

Key Tracks: „Voices“, „The End Of Joy“, „You“