Melancholiker mit Meisterbrief :: Die Cure-Discographie
Three Imaginary Boys / Boys Don’t Ciy 1979/1980 Mit dünnem Sound suchen The Cure unbeholfen nach eigener Identität und legen rudimentär die Marschrichtung fest. Die US-Variante des Debüts enthält 1980 neben „Boys Don’t Cry“ (erst 1986 wirklich ein Hit) die Singles „Jumping Someone Else’s Train“ und die Albert Camus-Anleihe „Killing An Arab“.
Seventeen Seconds 1980 The Cure sind längst Robert Smiths alleiniger Besitz, und der macht keinen Witz, als er behauptet: „Unser zweites Album wird richtig langweilig werden.“ Grau ist nicht nur das Cover, grau und kalt und minimalistisch ist auch die Musik. Dennoch: Das treibende „A Forest“ wird zum unverzichtbaren Klassiker für den Indie-Dancefloor.
Faith 1981 The Cure fahren das Tempo immer weiter zurück. Smiths riesengroßes, depressives Ego schafft mit „Faith“ ein fast unverdauliches Stück Schwermut. Monotone Bass-Schlaufen und dröge Gitarrenakkorde schleppen sich apathisch durch die Echokammer. Smith leidet 37 Minuten wie ein Hund. Und das ist erst der Anfang.
Pornography 1982 Robert Smith befindet sich bei den Aufnahmen im Dauerdelirium. Um so überzeugender verleiht er seinen Alpträumen Gestart. „Faith“ war ein Klammem und Kauern, „Pomography“ schockt nun als ein endloser Fall ins Nichts, begleitet von verzerrten Schreien und Voodoo-Gepolter. Ein doomiges Manifest des Gruftrock.
Japanese Whispers 1983 The Cure sind damals angeblich unheilbar krank. Smith nimmt denn auch die Abschiedssingles auf: „Let’s Go To Bed“ und „The Walk“. Dann geht „The Love Cats“ in die Top Ten. Man staunt: Der depressive Kauz Smith hat Jauchzen und Elektrobeats für sich entdeckt. „Japanese Whispers“ bietet die Singles samt B-Seiten aus diesen Tagen.
Tim Top 1984 In neuer Besetzung gelingt The Cure ein psychedelisches Experiment. Mit „Piggy In The Mirror“ und „The Caterpillar“ glücken den Gruftrockern mal exzentrische, mal mysteriöse Popsongs. Der neuen Fröhlichkeit wird mit „The Top“ und „The Empty World“ aber auch wieder vertontes Selbstmitleid zur Seite gestellt.
Concert-The Cure live 1984 The Cure touren unermüdlich. 1979 spielte Smith bereits zwei Sets pro Nacht, einen mit der eigenen Kapelle und einen als Aushilfsgitarrist von Siouxsie And The Banshees. Auch in drogenbenebelten Tagen gönnte er sich keine Pausen. „Concert“ bietet zehn Tracks aus der ’84er England-Tournee. „ICH BIN KEIN FREAK, GLAUB‘ MIR. ICH BIN WIRKLICH ÜBERHAUPT NICHT SELTSAM“
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