Metallica – Hit The Lights

Von pubertärem Metal-till-ldie-Dünnsinn a la „Hit The Lights“ und stumpfer Kraftmeierei zur introspektiven Lyrik in „One“ und „The Unforgiven“ – eins wird beim Studium dieses Buchs schnell klar: Metallica-Texter James Hetfield hat im Lauf seiner Karriere eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Findet auch Chris Ingham, Herausgeber des britischen Metal Hammer, der anhand ausführlicher Interviews plus eigener Interpretation die Hintergründe und Inspiration zu allen (selbstgeschriebenen] Nummern der Kalifornier beleuchtet. Korrekterweise würdigt er, ganz offenbar ein großer Fan der Gruppe, Tracks wie „Fade To Black“. „Disposable Heroes“ und „For Whom The Bell Tolls“ als wichtige Wendepunkte auf HetfieWsWeg vom enthusiastischen Stümper zum ernstzunehmenden, seine Umwelt reflektierenden Wortschmied. Allzu oft jedoch verfällt Ingham in unnötige Schwärmereien, speziell was die Live-Qualitäten seiner Helden angeht, die mit der Wirkung ihrer Kompositionen auf Tonkonserve wenig zu tun haben. Überhaupt wird das eigentliche Thema in bisweilen arg weiten Kreisen umkurvt; zu viele Seiten widmen sich der Geschichte der innerhalb weniger Jahre zur größten Heavy-Metal-Band aller Zeiten mutierten Speed-Freaks. Jeder Leser, der so weit ist, dass er sich mit tiefer liegenden Motiven hinter den Worten beschäftigen möchte, wird längst wissen, wo Lars Ulrich aufwuchs, dass kurzzeitig Megadeths Dave Mustaine zum Line-up zählte, unter welch tragischen Umständen Bass-Legende Cliff Burton das Leben verlor und bei welchen Combos Neu-Mitglied Robert Trujillo spielte. Erfreulich hingegen die vielen Fotografien, Abrisse zu den Writing- und Aufnahme-Session5 der acht Alben sowie die kurze, aber vielsagende Einführung in die Liste von Vorbildern, Konkurrenten und Weggefährten.