Metallica :: The Videos 1989-2004

Die Metal-Götter mit ihrer ersten Clip-Kollektion: 21 Kurzfilme zum Thema „grimmig gucken, spielen und mit dem Kopf nicken“.

Während die Herren Ulrich, Hammett, Hetfield und Trujillo an ihrem neunten Studio-Album basteln, legt die Plattenfirma noch schnell eine DVD mit 21 Videos der letzten 15 Jahre vor. Eine Compilation, die in erster Linie eingeschworene Fans anspricht und solche, die es werden wollen. Schließlich zerfallen Metallica-Clips ganz allgemein in zwei Lager: die Klassiker, die im Musikfernsehen rauf und runter laufen, und die Obskuren, die es nicht einmal ins Nachtprogramm schaffen. Oder auch: Metallica mit kurzen und langen Haaren bzw. mit und ohne Budget. So dürften gerade die frühen Promo-Filmchen, die zur Zeit von AND JUSTICE for all und dem Black album entstanden, nur deshalb so bekannt sein, weil die Songs so genial sind. Die cineastische Umsetzung ist es definitiv nicht. Denn ganz gleich, ob sie in „One“ Seguenzen aus dem Anti-Kriegsfilm „Johnny Got His Gun‘ verwenden oder zu „Enter Sandman einen fiesen Alptraum inszenieren – die ersten sechs Clips zeigen primär langhaarige Männer in Schwarz, die ihre Matte im Proberaum oder auf der Bühne schütteln. „Richtige Videos gibt es erst ab „Until It Sieeps“ von 1996. Da haben Metallica das Geld, das Know-how und den Mut, mit diesem Medium zu spielen. Und das tun sie auf geradezu obszöne Weise: Mit modischen Kurzhaarschnitten. Federboa und Make-up sowie theatralischen Schauspieler-Einlagen. Ein Schock für die gesamte Metal-Welt, an dem die vier aber so viel Spaß haben, dass sie diesen Weg konsequent fortsetzen. Sie engagieren Spezis wie Jonas Akkerlund und Anton Corbijn, präsentieren sich als Boxer, Grofistadtcowboys und Dressman. Selbst 605-lkone Marianne Faithful (..The Memory Remains] und Ex-Pornostar Ginger Lynn I.Turn The Page „I halten plötzlich Einzug in den Metallica-Kosmos. Worin viele Kritiker den ideologischen Ausverkauf wittern. Doch spätestens mit „St. Anger“, dem Live-Auftritt im Knast von St. Quentin, und dem wüsten Autocrash des „Frantic‘-Videos sind sie wieder im heimischen Metier angelangt. Und da wird gerockt, bis der Arzt kommt: laut, dreckig und garantiert ohne Federboa. Punktabzug gibt es lediglich für die schwachen Bonus-Features. >>>

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