MGMT :: Late Night Tales

Late Night Tales/EMI

MGMT bewegen sich auf ihrer ersten Mix-CD erwartungsgemäß zwischen Hippie-Seligkeit und Psychedelia.

Wenn sich die Neo-Hippies Andrew VanWyngarden und Ben Goldwasser im Rahmen der Mix-CD-Serie Late Night Tales auf musikalische Spurensuche begeben, dann scheint die Ausrichtung von vorneherein klar zu sein: zwischen Hippie-Seligkeit (das Sechzigerjahre-Geflöte von The Great Society, der ersten Band von Grace Slick aus Vor-Jefferson-Airplane-Zeiten) und Psychedelia muss sich die Auswahl bewegen. Die von MGMT kuratierte Ausgabe der Serie ist aber vor allem eine Ode an den (mehrheitlich britischen) Post-Punk ab den späten Siebzigerjahren. VanWyngarden und Goldwasser suchen und finden das Psychedelische und Hippieske in der Musik von Suicide („Cheree“), Felt („Red Indians“), Julian Cope („Laughing Boy“) und The Jacobites („Hearts Are Like Flowers“). Dazu ein paar Merkwürdigkeiten, die freilich nicht ohne Drogenreferenzen auskommen. Zum Beispiel der 1969er „Drug Song“ des vom exzessiven Acid-Head zum wiedergeborenen Christen geläuterten Songwriters Dave Bixby. Im Gegensatz dazu: die Acidfresser Spacemen 3 (deren Sonic Boom das zweite MGMT-Album Congratulations produziert hat), die in „Lord Can You Hear Me?“ die Erlösung suchen, die Bixby bereits gefunden hat. Oder Pauline Anna Stroms minimalelektronische Hippie-Fantasie „Morning Splendor“ zum Schluss. Der exklusive Beitrag von MGMT: das Cover des Bauhaus-Songs „All We Ever Wanted Was Everything“.

Key Tracks: „All We Ever Wanted Was Everything“ (MGMT), „Love You Girl“ (The Great Society), „Morning Splendor“ (Pauline Anna Strom)