Mia – Hieb und StichFest

Berlin ist, „wo die Äktschn is“, hat einmal eine große Mundartkünstlerin der Stadt gesagt. Und wer in Berlin was werden will, muss Super-Äktschn machen. Zum Beispiel in der Intimzone detonieren wie die Newcomerband Mia: „Du weißt, es wird passieren, die Bombe explodiert, dein Glied wird erigieren, alles wird wie neu sein“. Was größere Explosionen eben so nach sich ziehen. Mia ist erstmal Mieze, die Sängerin mit dem authentischen Kratzen im Hals – dazu kommt eine Band, die wie eine ferne Erinnerung an SO36-Punk und NDW-Geschrille klingt. Live kann ich mir das vorstellen. Zuhause brauche ich Mia nicht. Mia wollen nämlich „klotzen, nicht kleckern, mehr Mut, mehr Wut, ehrlich sein, nicht artig sein“. Sie hassen den Krieg und lieben das Leben. Das ist zuviel Gutmensch in Schlechtmusik. Nein, das war jetzt ungerecht: Wenn die Synthies mal ein paar Sekunden für sich blubbern dürfen, kommt Freude auf. Könnte das jetzt Pop sein? Es wird immer wieder Bundesjugendwettbewerbsrockmusik. Und dann schwenkt Mieze immer wieder ins Quietschig-Operettenhafte. Hui, ist das schräg. Nein Mieze, deine Stimme kann uns nach Nina (Hagen], Annette (Humpe] und Lene (Lovich) überhaupt nicht erschrecken. Und ich bin auch nicht wild nach deinem Erdbeerpunk.

VÖ: 19.8.

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