Michael Franti & Spearhead :: Yell Fire Anti/SPV
Über die politischen Ansichten von Michael Franti, die er auf diesem Album und dem zeitgleich erschienenen Dokumentarfilm „I Know I’m Not Alone“ mit mehr Nachdruck als je zuvor vertritt, kann man durchaus geteilter Ansicht sein. Was man aber anerkennen muss, ist Frantis Bereitschaft, sich den Problemen im Irak und in Palästina vor Ort zu stellen und sich selbst ein Bild davon zu machen, soweit das bei der extrem verfahrenen Situation überhaupt möglich ist. Auch rein musikalisch betrachtet ist YELL FIRE das mit Abstand ambitionierteste Projekt seiner Karriere. Zusammen mit Sly & Robbie, die für die rhythmische Abwechslung sorgen, sowie Chefberater Chris Blackwell, der sich zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder aktiv in eine Album-Produktion einmischte, und Robert Carranza (Beastie Boys, Jack Johnson) ist ein Album entstanden, das von der ersten bis zur letzten Minute begeistert. Nach dem noch etwas verhaltenen Auftakt mit „Time To Go Home“, das dafür an textlicher Schärfe nichts zu wünschen übrig lässt. folgt mit dem Titelstück bereits der erste Höhepunkt. Danach folgt das überraschend poppige „I Know I’m Not Alone“. Franti beschwört nichts anderes als den Humanismus alter Schule. Dass er dabei manchmal fast so entspannt klingt wie Jack Johnson („Sweet Little Lies“), hilft ihm vielleicht dabei, ein größeres Publikum abseits der üblichen Alternative-HipHop-Zirkel zu erreichen.
www.michaelfranti.com
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