Mike Finnigan – Black & White

Dave Masons langjähriger Keyboard-Mann hat sich selbständig gemacht. Ob er deswegen seinem alten Meister die Kündigung ausgesprochen hat, ist dabei unklar, denn in Kürze soll auch ein neues Mason-Werk unsere Platteller bereichern, auf dem er nach wie vor mitspielt. Auch hat man ihn kürzlich auf dem Riesenfestival „California Jam“ an der Seite seines jahrelangen Brötchengebers gesehen. Gleichzeitig brodelt es in der amerikanischen Gerüchteküche, weil wieder irgendjemand eine neue Supergroup mit Mike Finnigan, Les Dudek und Jim Krueger gesehen haben will. Die Zeit wird das klären.

Bei Finnigans Schallplatten-Debüt als Solist ist ziemlich eindeutig, wo die musikalischen Paten zu finden sind. So weit hat sich Mike Finnigan nämlich nicht von der Musik Dave Masons entfernt. Hier wird leichte Kost verabreicht. Schöne Kompositionen mit hohem musikalischen Niveau, die sofort ins Ohr gehen, bestimmen das Gesamtbild der Platte. Finnigan hat dabei nicht mal den Schwerpunkt auf sein Keyboardspiel gelegt, sondern sich eine Reihe illustrer Gitarristen ans Land gezogen mit Namen Mason, Krueger und Dudek. Vor allem Jim Krueger bestimmt das Klangbild dieser Platte. Auffallend ist, daß nicht eines der zehn Stücke aus der Feder von Mike Finnigan ist. Das meiste stammt von Pianist Max Gronenthal. Auch Jim Krueger und Al Kooper sind als Autoren vertreten. Warum Mike Finnigan seine Talente so versteckt, ist unklar, denn bei Dave Mason hat er ziemlich viel Pionierarbeit geleistet. Fazit: Wer leicht verdauliche Pop-Kost mag, kommt hier auf seine Kosten.