Mikrofisch – Master of the Universe
Vier Jahre liegt bereits das Debüt GLEICHSTROM/WECHSELSTROM von Mikrofisch zurück, und jetzt haben sie es trotz räumlicher Trennung (Hamburg/London) geschafft, ihr zweites Album Masters of the universe fertigzustellen. Musikalisch bewegen sich Mawe N. Klave und Silvi Wersi alias Mikrofisch weiterhin in der LoFi-Gegend, neu ist aber, dass dieses Album nicht bei Amazon, HMV, Ebay käuflich zu erwerben ist, sondern ganz legal zum Free-Download bereitsteht. Beim ersten Durchlauf gibt sich das Album fröhlich beschwingt, der Text ist noch relativ unwichtig, die (nicht vorhandenen) stimmlichen Qualitäten der Protagonisten werden mit einem verzeihenden Lächeln unter den Tisch gekehrt. Beim zweiten Durchlauf tauchen dann erste Zweifel an der Daseinsberechtigung des Werks auf, zumal diese bei anderen Bands (mit dazugehörenden Teenie-Fans) in Frage gestellt wird („The Kids Are All Shite“). Monotone Beats, quengelnde 80er Synthies, mäßiges Englisch, komplettiert mit den eben nicht vorhandenen stimmlichen Qualitäten, und Texte, die quasi nur aus Aneinanderreihungen der Namen von 80er-und 9oer- Jahre-lkonen bestehen („Morrissey, Jeff Manqum, Stephin Merritt, John Darnielle“), strapazieren die beanspruchten Nerven. Nichtsdestoweniger ist dieses Album eine auf Grundlage guter Beobachtungen präzise Darstellung einer übertriebenen Indieszene, der nur leider ein wenig Tiefgang fehlt.
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