
Kassel, das Hannover Hessens, hat den Herkules, die Documenta und seit 2013 Milky Chance. Damals landeten sie mit „Stolen Dance“ einen weltweiten Überraschungshit. Mit MIND THE MOON veröffentlichen sie nun ihr drittes Album und bleiben darauf ihrem Stil mehr als treu. Je nach Standpunkt kann man dies als durchgehendes Konzept bezeichnen, oder als gepflegte Langweile.
Anders ausgedrückt: Man könnte die Songs ihrer drei Alben in die Luft werfen, wahllos wieder zusammenwürfeln, und niemand würde einen Unterschied merken. Philipp Dausch gibt sich zwar Mühe, abwechslungsreiche Arrangements zu gestalten, doch das Songwriting verweilt in 2D. Ein wenig Geklacker hier, ein sanfter Offbeat dort, dazu das Geschrammel einer verwitterten Gitarre: alles wie gehabt. Bloß keine Dynamik, bloß keine Kanten, ja niemanden mit neuen Ideen aufschrecken.
Dabei stellt sich gerade Clemens Rehbeins Stimme gleichzeitig als Aushängeschild und Bremsklotz heraus. Zu limitiert bleibt sein Vortrag. Doch es gibt kleine Momente der Hoffnung. Etwa der kurze Flirt mit dem portugiesischem „Fado“ im Opener, oder dem mit dem südafrikanischen Chor Ladysmith Black Mambazo entstandenen „Eden’s House“. Dann klingt es, als wäre Paul Simon in die hessische Provinz eingefallen.
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