Minus 8 – Beyond Beyond

Er kommt aus Zürich, sieht aus wie Ciriaco Sforza, heißt aber Robert Jan Meyer, kickt nicht mit dem Ball, dafür umso emsiger Breakbeatsausdem Computer. Alpen-Aufleger höre ich sie lästern, aber der Eidgenosse hat beachtliche internationale Referenzen vorzuweisen. Die ersten beiden Minus 8-Alben sind auf dem Inflammable-Label des Pariser HipHop-Jockeys DJ Cam erschienen. BEYOND BEYOND hat sich eine Londoner Unterfirma des Sony-Konzerns geschnappt. Dance-Music ist eben international – und kennt keine Stilgrenzen. Meyer setzt bei seinen Drum ’n’Bass-Exkursionen voll auf sanfte Verführung. Mit nervenbeschwichtigendem Downtempo-Drive im Kruder & Dorfmeister-Stil läßt er es zunächst behutsam angehen. Nachfolgend lebt der Sound auf, ohne heftig zu werden: Jungle voll Schauermusik aus Gruselfilm-Soundtracks, Trip-Hop mit Spractisamples, jazzig-funkige Tracks mit Flöte und dramatische Orchesterarrangements in „Recently AThe Opera“. Der Schwyzer probiert viel aus, bis seine Musik zu Vielfalt, Blüte. Qualität gelangt und ein munter machendes Mellow-D ’n‘ B-Dokument entsteht – mit hohem Unterhaltungswert.