Mira Calix – One On One
Die Odyssee der in Durban (Südafrika) geborenen Musikerin führte über einen Job bei Gucci, den Londoner Plattenladen „Ambient Soho“, einer Kneipe auf der King’s Road und Chill-Out-Partys in besetzten Häusern irgendwann zum Warp-Label nach Sheffield. Dort begann Chantal Passamonte, so der bürgerliche Name der Mira Calix, erst einmal als Pressesprecherin zu arbeiten. Für die Aufnahmen zu ihrem Debütalbum kündigte sie auch diesen Job wieder. Das nun vorliegende Album ONE ON ONE möchte keine Standards setzen und sich keiner Schule der neueren Elektronik verpflichten: Dumpf polternde Noise-Stücke folgen auf kleine, traurige Epen und Tracks, in denen die verschiedenen, nur scheinbar widersprüchlichen Elemente des elektronischen Universums von Mira Calix sich aufeinander zu und wieder voneinander fortbewegen. „Sparrow“ beispielsweise besitzt dieses unaufhörliche Rattern, das man sich als das Geräusch einer kaputten Spieldose vorstellen kann. Auf einer anderen Ebene erzählt dieser Track fast eine Geschichte, in weiten Bögen schieben sich Bilder an unseren Gehörgängen vorbei, die von purer Schönheit künden. Ein gewisser Hang zur Niedlichkeit, der zuletzt bei Lektrogirl (Tasmanien) und Ill-Young Kim (Köln/VIVA) auszumachen war, ist auch diesem Album nicht abzusprechen. Aber Chantal Passamontes Liebe zu den Kindereien hört bei der Covergestaltung und ein paar Songtiteln aus dem Tierreich auf. Anders ausgedrückt: Wenn man auf diesem Album beim Hören Tiere entdeckt, werden es Mutanten sein. Gebührenpflichtige Hörprobe unter 0190-57 05 63 o (5. ME/S-Hotline 5. 4g)
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