Mit drei Akkorden in der Hölle :: Explosiv
Mit immer wieder neuvariierten Drei-Akkord-Riffs, knüppelhartem Rhythmus und simplen Mitgröhlphrasen waren AC/DC ab 1975 das perfekte Rock-Pendant zur aufkeimenden Punkbewegung. Ex-Easybeats-Gitarrist George Youngs jüngere Brüder Angus und Malcolm hatten das Quintett zwei Jahre zuvor gegründet und avancierten im Heimatland Australien binnen kurzer Zeit zur Live-Attraktion. Neben Angus“ exaltierten Bühneneskapaden stand vor allem Sänger Bon Scott im Zentrum. Der Ex-Knacki vermarktete mit Texten über Saufen, Huren und den langen Weg an die Spitze seine eigene Vergangenheit. Aus der Frühphase von AC/DC stammen die fünf R&B-Iastigen Songs des ’74er Albums JAILBREAK (3*). Der gleichnamige Kracher nahm den kommenden Molotow-Stil der Band bereits vorweg. Von da an stand der Sturmtrupp mit dem englischen Kürzel für Gleichstrom/Wechselstrom permanent unter Hard-Rock-Hochspannung. HIGH VOLTAGE (5*) von 1975 und das ein Jahr später erschienene DIRTY DEEDS DONE DIRT CHEAP (4*) lieferten pure Riffhysterie und bluesinfizierten Rock. Mit dem dritten Longplayer LET THERE BE ROCK (5*) wurde das martialische Konzept so homogen, daß nun auch Amerika auf die Fünf aufmerksam wurde. ‚Whole LottaRosie‘ und der Titelsong zählen noch heute zum Liverepertoire. Mit den nächsten beiden Studioalben POWERAGE (5*) von 1978 und dem 79er HIGHWAY TO HELL (5*) preschten Angus und Co. nun auch weltweit in die Charts vor. Das zwischenzeitlich erschienene Live-Werk IF YOU WANT BLOOD (3*) spiegelte die revoltartigen Bühnenaktivitäten jedoch nur ungenügend wider. Mit Bon Scotts Tod 1980 war der kommerzielle Zenit für AC/DC zwar längst noch nicht erreicht, aber so druckvoll und glaubwürdig klangen die Aussies später nie wieder.
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