Mòa – Universal

„Ätsch, ätsch – du hast noch keine Platte!“ So müßten sich fiese Hänseleien auf den Pausenhöfen isländischer Universitäten in den ersten Wochen des neuen Semesters anhören, setzt man die dort lebenden Twentysomethings in Relation zum musikalischen Output der Insel. Die neueste Entdeckung zwischen europäischen Mythen und amerikanischer Modernität heißt Mòa und hat bei der HipHop-Legende Tommy Boy angedockt. Damit will das Label wohl seine Öffnung für Klänge dokumentieren, die außerhalb USamerikanischer Ghettos ihre Heimat haben; doch die Platte offenbart Unsicherheit im noch fremden Terrain. Wo Nordstern Björk geschmackssicher und visionär Pop mit Elektronik, mit Soul und mit Unterhaltungsmusik kombiniert, finden Mòa und ihre gleichnamige Band keine eigene Identität im Gestrüpp aus Trip und Hop. Wahllos

integriert die Platte Nostalgismen zwischen Gershwin und Disco in einen meist belanglosen Pop-Sound, der an Entwürfe von Massive Attack, Moloko und Morcheeba von vor zwei, drei Jahren erinnert. Mòa liefern dazu den schalen Nachgeschmack und können nur noch an wenigen Stellen („Forever“) Stimmung erzeugen.