Molly Nilsson

Extreme

Night School (VÖ: 28.1.)

Die Berliner Schwedin weckt mit energetischem Lo-Fi-Pop aus der Zu-Hause-Rumsitz-Schläfrigkeit.

Dass es sich auch nach einer Dekade noch über den Song „I Hope You Die“ schmunzeln lässt, zeigt, welch aufgeweckte Texterin Molly Nilsson schon immer war. Eh passend also, dass jetzt zu müden Zu-Hause-Rumsitz-Zeiten ein neues Album von ihr kommt. EXTREME heißt es dann auch noch, aber über die ersten treffenden Assoziationen (wuchtig, Neustart, female Empowerment) greift es weit hinaus. EXTREME ist so etwas wie eine romantische Anklage des Anthropozäns, verpackt in treibenden 80ies-Soul, attackierende Metal-Riffs und abwechslungsreich-repetitiven Düster-Pop.

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Womit wir bei Nilssons zweiter Stärke wären: Formelle Widersprüche so einzutüten, dass sie nicht in Komplikationen versacken, sondern ästhetisch Sinn machen. „The deepest desire I can‘t explain / If it wasn‘t for love then it’s all in vain / Did they feel this way that night in Pompeii?“, heißt es im Song „Pompeii“. In einem Lo-Fi-Disco-Mitreißer derart klug über das Ende einer Liebe zu sinnieren, ist so diskrepant wie schön. Und führt zur vielleicht extremsten Message des Albums: Von Gedanken befangen und trotzdem frei sein, ja, das geht.

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