Monika Kruse :: Traces

Zwischen House und Experiment. Das zweite Album der Berliner Produzentin.

Das Coverfoto führt gleich erst mal auf die falsche Fährte. Ein Rave in der Wüste, Partypeople auf einem überdimensionalen, fahrenden Ghettoblaster. Da könnte man denken, auf Monika Kruses zweitem Album unter (ausschließlich) eigenem Namen geht’s nur auf die 12. Dabei hält sich die Produzentin und DJ aus Berlin zunächst an das ungeschriebene Gesetz vom Elektronik-Longplayer als Listening-Album. Die ersten drei Tracks („Cycel Of Trust“, „Playa Dust“ und „Exhale“) bilden eine soundästhetische Einheit, in der sophisticated und deep tribalistisches Getrommel, sphärische Flächen und dubbiges Ambiente aufeinandertreffen. „One Love“ mit dem wie immer fantastischen Gesang von Chicago-House-Legende Robert Owens markiert den ersten Wendepunkt. Ab hier wird Traces deutlich tanzbarer, housiger und technoider („Robot Heart“), was im knochentrockenen, Kickdrum-getriebenen „Trippy Tipi“ seinen Höhepunkt erreicht, bevor das Album mit „Namaste“ und „M.U.M.“ in ambienten Abstraktionen ausklingt. Die Traces, denen die 40-Jährige auf ihrem aktuellen Album folgt, könnten die eines Clubgängers sein, der die Nacht entspannt beginnt, euphorisch begeht und verstrahlt beendet.

Key Tracks: „Cycel Of Trust“, „One Love (Feat. Robert Owens)“, „Robot Heart“